Ganz weiß man die Form von Oskar Höfingers 1986 entstandener Skulptur nicht auszumachen, weder ist sie richtig abstrakt, noch ist sie klar als Körper zu erkennen. Während die Skulptur von einer Seite fast wie eine harmonisch aufgebaute Figur aussieht, scheint sie von der anderen Schauseite wie eine abstrakte Assemblage von Formen in Bewegung. Selbst der Quader, der den höchsten Punkt der Skulptur markiert, ist schräg aufgesetzt und unterstreicht die balancierende Optik der Form. Der Seiltanz zwischen Figuralem und Abstrakten ist charakteristisch für Höfinger. Oft tragen seine abstrakten Werke Titel, die auf Konkretes, Figurales verweisen, als möchten sie die Abstraktion der Form mit einem Deutungshinweis ergänzen. In jedem Fall wirkt Höfingers Werk trotz seiner fast blockartigen Komposition ungewöhnlich leicht – wie auf Zehenspitzen schwebt sie uns davon.