Hans Reischers Skulptur aus dem Jahr 1970 ist mit viel Präzision gearbeitet. Im Vergleich zu den umstehenden Werken eher klein gehalten, wirkt Reischers Arbeit auf den ersten Blick etwas unscheinbar. Wir haben es mit einer Form zu tun, die durch klare und präzise Ausführung eine scheinbare Öffnung aufweist. Mit scharfen Einkerbungen gelang es Reischer, eine starke Form aus dem Stein zu arbeiten. Die Kantenführung gleicht einem durchgängigen Schnitt mit einem scharfen Messer. Die weicher gearbeiteten Teile der Skulptur treten so noch deutlicher hervor. Auch die Oberflächengestaltung ist mit ausgeprägter Detailgenauigkeit ausgeführt und wirkt bis zum heutigen Tag als wäre sie gerade erst fein poliert worden. Das ist angesichts der Materialeigenschaften eine beachtliche Leistung, denn Lindabrunner Konglomerat ist aufgrund der unregelmäßigen Dichte eigenwillig in der Bearbeitung, nur bedingt für detailgenaues Arbeiten geeignet und verwittert vergleichsweise schnell. Durch die scharfen Kanten scheint sich Reischers Skulptur auf einer Seite dem Gelände entgegenzustellen, sich dorthin zu öffnen und ihr Inneres nach außen zu kehren. Die Skulptur gehört zur Sammlung des Landes Niederösterreich, ist aber nach wie vor am Gelände zu besichtigen.