Gerhard Labers Skulptur aus dem Jahr 1970 sticht unter den Arbeiten am Symposion Lindabrunn heraus. Denn sie ist die einzige Arbeit, die den rauen Stein mit Farbe kombiniert. Von zwei mauerartigen Elementen begrenzt, quellen aus einem begehbaren Podium in der Mitte der Skulptur farbige, organisch anmutende Formen. Die Farbtöne dieser Akzentformen verändern die Materialität des Steins. Sie wirken beinahe wie ein Gedärm – weich und sich durch die glänzende, wenngleich mittlerweile schon etwas abgetragene Farbschicht von der Härte des Konglomeratsteins absetzend. In die beiden Mauerteile ist ein regelmäßiges Muster aus Ein- und Ausbuchtungen gearbeitet. Die starke Rasterung erzeugt einen Kontrast zu den weichen, innenliegenden Formen. Die Skulptur hat etwas Körperliches, nicht auf figurale sondern auf assoziative Art. Die beiden äußeren Teile wirken wie ein schutzgebender, das Innere wie ein abschirmender Körper.