Himmelsstiege

Shigeru Shindo

1975 gestaltete Shigeru Shindo das Werk Himmelsstiege. Sie führt aus dem Kommunikationszentrum scheinbar direkt in den Himmel. Kurze Stiegen und schmale Steinstreifen führen in einem sanften Auf- und Ab zum Hauptelement dieser Arbeit: einer vertikal aufragenden Stele, die durch angedeutete Stufen vor allem aus der Entfernung wie eine Himmelsstiege aussieht. Dieses Motiv hat in der Kunstgeschichte eine lange Tradition: die „Jakobsleiter“ oder „Jakobsstiege“ führt in der Bibelerzählung den Menschen zu Gott. Auch aus mittelalterlichen Bauten im gotischen Stil kennen wir diesen nach oben gerichteten, den Blick hebenden Stil. In der japanischen Landschaftsgestaltung gibt es ebenfalls Beispiele sogenannter „Himmelsstiegen“. Sie führen allerdings meist zu einem irdischen Ziel. Shindos Arbeit greift immer wieder Thematiken und Symbole der japanischen Garten- und Landschaftsgestaltung auf. Er hat für das Symposion zeitgenössische künstlerische Interpretation der Himmelsstiege entwickelt, ein eigenständiges Werk, das aus dem Kommunikationszentrum der Künste in die Landschaft führt.