aka. Tim Sonhard, *1945 in Hamburg
Der 1945 in Hamburg geborene Künstler Tim Eiag war Teilnehmer des 1978 stattfindenden Symposions Lindabrunn. Er studierte Bühnenbild und Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien unter Lois Egg und Fritz Wotruba und arbeitete an der Wiener Oper. Eiag hielt Gastvorlesungen an der Harvard University in Cambridge, USA, der University of California Berkeley, USA und lehrte weiters am California Institute of the Arts Valencia, USA. Als Bildhauer, Installations- und Aktionskünstler wirkte Eiag an zahlreichen internationalen Ausstellungen mit und schuf Werke in Form von Darbietungen und skulpturalen Inszenierungen im öffentlichen Raum. So wurden seine Arbeiten unter anderem 1972 bei der documenta in Kassel, 1990 in der Secession Wien, 2005 in der Kunsthalle Krems und 2010 bei der Bazonnale Weimar gezeigt. Viele der raumgreifenden Arbeiten Eiags haben einen partizipativen und/oder interaktiven Ansatz: für die Olympischen Spiele 1972 schuf der Künstler gemeinsam mit 100 Freiwilligen ein 11 Kilometer langes Kunstwerk aus gelbem Plastikband, das in seiner netzförmigen Struktur weite Teile des Olympiageländes in Beschlag nahm. Auch spektakuläre Performance-Arbeiten gehören zu Eiags Œuvre. So verbrachte er im Rahmen der Basel Art Fair 1975 zum Beispiel 5 Tage auf einer Hängeschaukel, ohne diese je zu verlassen, oder führte Performances mit sogenannten „Riesen“ in 30 deutschen Städten auf, welche die Inszenierung von Persönlichkeit in der Kunstszene reflektieren sollten. Eiags Arbeiten agieren oft an der Schnittstelle zwischen dem performativen und bildhauerischen Werk – dabei werden nicht selten Materialien einer Inszenierung im späteren Verlauf zu Skulpturen verarbeitet.